Wir waren ja beim 13. Tag der Allgemeinmedizin in Hamburg, während gleichzeitig in NOLA die Jahrestagung der American Heart Association (AHA) stattfand. Aber wir haben versprochen, uns dennoch mit der einen oder anderen kardiologischen „Breaking News“ zu beschäftigen, die beim AHA-Meeting vorgestellt wurde.

  • Ein Wort zu Fischöl
  • DASH – spannend, aber nicht nachhaltig
  • DECAF – Kaffee bei Vorhofflimmern
  • OCEAN – Rivaroxaban enttäuscht nach Ablation
  • PERMET – Metformin bei pAVK ohne Wirkung
  • FH-Screening – schöne Idee, schlechte Ökonomie
  • VESALIUS-CV – PCSK9-Hemmer für alle?
  • CORALreef HeFH – die „Sensation“ als Pille

Wieder einmal ein bekannter Befund: Die zeitgenössische Medizin, hier die Kardiologie, leidet an einer Surrogat-Überbetonung und einem starken Agendasetting durch die Industrie. Viele der AHA-Papers sind methodisch gut, aber klinisch dünn.
Für die Versorgung bleiben, wie so oft, drei sehr bekannte Kernprinzipien:

  • Signifikanz ist nicht gleich Relevanz.
  • Je teurer die Therapie, desto wichtiger die Frage: Wer finanziert?
  • Patient:innen profitieren am meisten von dem, was einfach, dauerhaft und alltagsnah ist (Bewegung, Ernährung, Gespräche, Adhärenz).